Samstag, 11. Juni 2016

Mentaltraining??!

Eine Erfahrung wert- eine Erfahrung reicher 

Aus der Sicht und mit den Worten von Clemens Heise.


Es ist soweit! Heute ist der Tag auf den viele von uns gewartet haben. Nicht nur ich- auch viele weitere neugierige Reiter/innen wollen sich dem Thema "Mentaltraining im Reitsport" nähern. Dazu haben wir Angelika Wirzberger eingeladen. Bei Facebook und im Internet aktiv, mit tollen Referenzen ausgestattet, erschien uns -in der Rolle als Veranstalter, Organisator und Gastgeber- Angelika als geeigneter Partner dafür. Wir sollten recht behalten. 
 

Große Augen- große Erwartungen

Es ist Sommer in Deimern. Es ist 07h und ich bin bereits mit dem ersten Pferd auf dem Platz. Meine Idee war, erst das Training zu absolvieren um der Wärme zu entgehen und um auch mehr Zeit für Austausch mit anderen Teilnehmer zu haben. 
  • Gibt es bereits erste Erfahrungen?
  • Was hat sich verändert?
  • Was ist besser geworden?
Alles Fragen die mich seit Tagen beschäftigten. Offensichtlich nicht nur mich. Nach dem ersten "Hallo" und auf Nachfrage, erhalte ich von allen ein freundliches: "Neee, keine Ahnung, ich mach' das zum ersten Mal ..." Aber Erwartungen hatten viele. Erwartungen an was eigentlich? Wir hatten eine kleine Open Air Cafeteria aufgestellt, um die Wartezeit "davor" nicht zu lang werden zu lassen- oder um einem möglichen Klönschnack "danach", die Möglichkeit zu geben. Nun ja, jeder hatte so sein Thema mitgebracht, was in einigen Fällen offen "beim Kaffee" erzählt wurde- oder auch nicht. Es war sehr spannend und interessant. Es waren spannende Erlebnisse und sehr interessante, nette Menschen mit uns. OK zugegeben, Angelika W. hat es uns auch sehr leicht gemacht: Ein freundlich, netter Umgang und um keine Antwort verlegen, lädt natürlich dazu ein. Ich persönlich hatte viel Freude daran, mich über die vielen Facetten des Reitsports auszutauschen und viele nette Menschen kennen zulernen. Das allein, ist schon ein Gewinn. 

Erwartungen...-

hatte ich- natürlich! Unser Leben (meines auch) ist erheblich facettenreicher geworden: 
  • die Aufgaben steigen an, 
  • die Qualität muss mitziehen, 
Kunden sollen schließlich zufrieden sein. Auf einzelne Ziele und Aufgaben runter gebrochen, bietet das viel potential. Ich bin gern strukturiert und vorbereitet.
Zum Glück habe ich nur meinen Aufgabenberg zu ordnen und musste keine schwierigen Ereignisse und Unfälle der Vergangenheit (mental) aufarbeiten, wie einige der Teilnehmerinnen. Sind meine persönlichen Erwartungen erfüllt worden? Ja!

Coaching auf der Couch- das Gespräch

Liest sich jetzt etwas "salopp" -ist es auch- und damit auch nicht auf die Goldwaage zu legen (es gab schließlich keine Couch). Gestartet wird mit einer Art "Erstaufnahme" 

  • verstehen der sehr individuellen Aufgabe (Problematik?) 
  • gemeinsamer Erarbeitung erster Lösungsansätze,wie man sich dem (selbst gesetzten) Ziel nähern könnte. 
Das funktioniert bei Angelika Wirzberger sehr gut. Auch bei Menschen, die sich "fremden" gegenüber nicht gern öffnen. Die Atmosphäre ist warm, herzlich -trotzdem diskret-, professionell und man fühlt sich "gut aufgehoben". Denn das ist sehr wichtig, will man seine, ganz persönlichen, Schwachstellen, angehen und lösen.  Eine gute Stunde lang(meist länger), wird das gesteckte Ziel in 
  • Aufgaben, 
  • evtl Sorgen, Ängste und Nöte
  • Zwischenziele, 
  • Zeiträume, 
  • Voraussetzungen, 
  • einem "was ist wenn ..." (der berühmte Plan B)
  • u.v.a.m. 
zerlegt, um anschließend daraus einen logischen und alltags tauglichen Plan zu machen. Das war Top! OK, ich gebe zu, ich war "danach" etwas verwirrt, weil ich dachte das hätte ich alles "im Griff". Offensichtlich war es keineswegs so. Hier passte also das "richtige Leben" nicht zu dem "gefühlten Vorgehen". Auch gute 72 Stunden später brüte ich noch über einem Trainingsplan u.v.a.m. um "mein Ziel" nicht nur anzupacken- sondern auch zu erreichen. 

Zum Glück war ich "tagesvorletzter" und freute mich tierisch auf "Klönschnack& Bratwurst" im Kreis einiger Teilnehmer/innen.

Coaching in der Reitbahn

Auch hier geht es gewohnt straff und freudig weiter im Programm. Motto: Was
wir gestern besprochen haben, beginnen wir heute in die Tat umzusetzen. Zu meinem Glück war ich nicht der einzige Reiter und hatte so den Vorteil, nicht nur nette Menschen kennen zulernen, sondern konnte auch noch tolle Pferde ansehen. 
Das praktische Coaching war genau das, was ich mir immer erhofft habe. So sollte ein Coaching -auch ein Reitraining- sein. Statt endlosem Bahnfiguren aufsagen, gab es zielführende Hinweise wie die Lektion/ Übung zielführender ausgeführt werden kann. Man könnte es mit einer kleinen Formal auf den Punkt bringen:

   Mehr Konzentration
+ mehr Vorbereitung
+ mehr vorausschauend denken
= bessere Ergebnis der Trainingseinheit.

Angelika "Adlerauge" Wirzberger, hat mehr gesehen, als mir lieb war. 
  • "hingeluschte Volten" im letzten Viertel
  • verpatzte Lektion/ Übung durch "weglassen" der Vorbereitung
  • Paraden zu spät eingeleitet
  • u.v.am. (ich will hier aber nicht alle meine Fehler "zu Markte tragen")
Ein stetes Wechselspiel zwischen reiten- besprechen- erneut (verbessert) reiten, bereicherten die Stunde und führten sie auch zu einem reiterlichen besseren Ergebnis und Erfolg. Das motiviert, macht Laune, spornt an und bringt Pferd und Reiter eine harmonische Trainingseinheit.


Kurioses und selten erlebtes

Ich will aber diesen Bericht nicht schließen, ohne von einem kuriosen und schrägen Erlebnis zu berichten. Eines vorweg: Nachfolgendes hat nichts mit Mentaltraining oder A.Wirzberger zutun. Beide kannten sich offensichtlich nicht.
Wir freuen uns über alle Reiter und Pferdefreunde, die den Weg zur Stiftung klassische Dressur finden. Also auch über den Menschen, der da fröhlich um die Ecke kam und sich als Anja J. vorstellte. In heiterer Runde sprachen wir über reiterliches und viele andere Themen. Anja J., nicht schüchtern, lenkte direkt und ungefragt das Gespräch auf Ihr vermeintlich "Fachgebiet": alternative Heilkünste. Und nun ergoss sich, ein wahrer Vortrag über 

  • schwingendes Wasser- oder Wasser welches in bestimmte Schwingungen versetzt werden kann.
  • das schwingendes Wasser mit, bis zu 2.0000 Informationen, angereichert werden kann.
  • Wasser, welches vieles heilen kann
  • Wasser, welches ... -die Liste nahm kein Ende.

Liebe Anja, für Reiter ist sehr wichtig: 

  • Wenn etwas schwingt -ist es der Rücken des Pferdes, 
  • für die 2.000 Infomationen ist der Trainer zuständig, und 
  • das Wasser kommt bei uns aus der Tränke, nicht aus der Handtasche
Also kurzum: Hier wurde -durch Einschleichen und Ausnutzung von Freundlichkeit- das Gelände der Stiftung klassische Dressur sowie das Mentaltraining missbraucht für ein billiges (und schlechtes) Produktmarketing sog. (freier?) "Mitarbeiter" und Wochendheiler der Firma L.  

Aber dieser illustre Versuch ein Wässerchen an die Frau zu bringen, hat dem Gesamtergebnis keineswegs geschadet. Es war ein rundum wertvolles Wochenende mit sehr guten Lerneffekt in Theorie und Praxis, welches wir gerne wiederholen wollen und ich auch jedem Amateur- und Berufsreiter empfehlen kann.
Danke für das Querdenken, Augen öffnen, Umplanen, vorbereiten- reiten und nachbereiten. Bis bald!

Donnerstag, 17. März 2016

Spenden, stiften, Ehrenamt - was soll das?

Für viele stellt sich doch die Frage: warum soll ich das tun? Es gibt schließlich genügend Spenden Aufrufe. Nach unserer Erfahrung hat jeder seine eigene Motivation sich zu engagieren.

  • Man wird dazu aufgefordert (was wir hiermit ausdrücklich tun!)
  • Man ist durch ein Ereignis bewegt
  • Man will aktiv an einer guten Sache beteiligt sein.
  • Ich fühle mich der Sache, oder der Organisation, verbunden.
  • [...]
  • Ich will Steuern sparen (sicherlich ein charmanter Grund)
  • Ich fühle mich gut/ mich privilegiert und möchte anderen etwas zurück geben, oder daran teilhaben lassen.
  • Ich möchte Vorbild sein.
Die Liste ließe sich wahrscheinlich endlos weiterführen. Wir wollen Sie aber motivieren, sich einer guten Sache anzuschließen und andere Menschen aktiv zu unterstützen. Die Unterstützung kann dabei auf verschiedene Weise erfolgen.
  1. Aktiv durch Teilnahme
    an unseren Reitausbildungen und Seminaren/ Workshops, oder übernehmen Sie eine Pflege der gut ausgebildeten Lehrpferde der Stiftung klassische Dressur.

  2. Passiv durch Geld- oder Sachspende(n)
    Nutzen Sie die Möglichkeit ihr finanzielles Engagement zu bestimmen und zielgerichtet einzusetzen. Wir bieten zwei verschiedene Module an, uns finanziell zu unterstützen.
    • Traditionen, alte Werte und fast vergessenes
      mit diesem Fond fördern wir historisches aus der Reiterei
      • Felix Bürkner im Dt.Pferdemuseum Verden
      • Reiten im Damensattel am Landgestüt Celle
      • u.a.

        Sie investieren direkt in den Erhalt klassischer Traditionen und haben Anteil an ihrem Erhalt.
         
    • Talentförderung
      mit diesem Fond wollen wir Reiter/innen in Ihren sportlichen Zielen, materiell und/ oder finanziell fördern. Eine gute Chance für Förderer einen direkten Anteil an einem sportlichen Erfolg zu haben und auch teilen zu können.  
Egal für welches Modul Sie sich entscheiden: Ihre Zuwendung wird genau dort eingesetzt, wofür diese vorgesehen ist- wo diese gebraucht wird. dafür garantieren wir.
  • durch regelmäßige Nachweise
  • durch ein zielorientiertes Projekt- und Förder Controlling
  • mit dem Vertrauen unserer Förderer und nicht zu letzt mit unserem Namen.
Entscheiden Sie sich für eines unserer Projekte und unterstützen Sie uns. Unserer Zuwendungsbescheinigungen sind vom Bundesfinanzminsterium(BMFi) anerkannt.

Praxisbeispiele
  • Wenn Privatpersonen stiften - Die Höchstgrenze für den Spendenabzug liegt bei 20 % des Gesamtbetrages der Einkünfte. Abziehbare Zuwendungen die, die Höchstbeträge überschreiten oder im Veranlagungszeitraum der Zuwendung nicht berücksichtigt werden können, sind unbegrenzt vortragsfähig, d.h. sie können auch in den folgenden Jahren geltend gemacht werden.
  • Wenn ein Unternehmen stiftet - Zuwendungen zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke können insgesamt bis zu einer Höhe von 4% der Summe der gesamten Umsätze und der im Kalenderjahr aufgewendeten Löhne und Gehälter als Sonderausgaben abgezogen werden. Für Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung gelten die gleichen Sonderabzugsmöglichkeiten wie bei Privatpersonen.
Bitte sprechen Sie dazu mit Ihrem Steuerberater- oder unserem Spendenberater.

Montag, 11. Januar 2016

Sportförderung, Ermittlung des finanziellen u. materiellen Bedarfs


Über den Sinn/ Zweck der Reitsportförderung


Reitsportförderungen gibt es, mittlerweile, viele. Auch Stiftungen im Reitsport haben sich in den vergangenen Jahren gemehrt. Also ein echter Vorteil für den Reitsportler. Es ist also an jedem selbst den richtigen Partner für seine Förderung -wer passt zu mir ?- zu finden. Förderungen sind sehr oft eine individuelle Aufgabe und man ist gut beraten, seinen Förderbedarf, vor dem ersten Kontakt mit dem gewünschten Förderer/ Sponsor, zu definieren.    



Definition des Förderbedarfs


Was und in welcher Form soll den gefördert/ gesponsored werden? Nach meiner Erfahrungen, eine der schwierigsten Fragen. Für einige ist es wichtig, über eine anspruchsvolle Ausrüstung (Sattel, Anhänger, etc.) verfügen zu können- andere benötigen finanzielle Unterstützung um 
  • Lehrgänge, und/oder 
  • dringend notwendige Trainer(einzel-)stunden zu besuchen
  • Ausbildungsgänge zu absolvieren
  • wichtige Turniere besuchen zu können
  • [...]
Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Wichtig bei der Definition des Bedarfes ist es, das Ziel der Förderung zu definieren und einen Weg zu beschreiben, wie es erreicht werden könnte.



Berechnung des Förderbedarfs


Sind nun die ersten Hürden genommen und man hat einen Förderer/ Sponsor gefunden, der an dem Vorhaben interessiert ist, hat man einen Vorteil, wenn man den möglichen Bedarf schon einigermaßen beziffern und darstellen kann. Eine einfache Liste mit den Positionen und Preisen wird helfen. 


Beispiel 1: Ich bin gesundheitlich vorgeschädigt, möchte aber gern erfolgreich, auch auf Turnieren, reiten und benötige einen entspr. angepassten (und LPO zugelassenen) Sattel.  


Der Bedarf ließe sich bspw. ermitteln durch:

  • Anpassung des vorhandenen Sattels: Angebot erstellt von Sattlerei ... i.H.v. €600,-
  • Alternativ Angebot, erstellt von Sattlermeister ... i.H.v. €800,-
  • Erwerb eines neuen Sattels der Marke xyz, der den Anforderungen entspricht i.H.v. €3.400,-
  • ...
  • Enstpr. med. Unbedenklichkeitsbescheinigungen des Facharztes liegen vor. 
Beispiel 2: Ich beabsichtige in 2016 an den [dt. Meisterschaft, Europa Meisterschaft, World Dressage Masters, ...]  teilzunehmen. Entsprechende Erfolgsaussichten wurden mir vom Landes-/ Bundestrainer zugestanden

Der Bedarf ließe sich bspw. ermitteln durch:
  • zus. Lehrgänge bei ... (Kosten: € XY je Lehrgang). Vorr. werden xy Lehrgänge benötigt.
  • Zwischenziel/e:
    • Platzierungen bei folgenden Sichtungsturnieren: 
    • Mitglied im ... Kader des PSV ... bis zum ... 
    • Teilnahme an weiteren Turnieren ... (finanz. Bedarf € XY )
  • Nennkosten
  • Stallkosten u. Unterkunft
  • ggf. weitere Auflistung möglicher Kosten bis zum Ziel

Das wäre sicherlich ein gutes Rüstzeug für ein erstes Gespräch, auch um das geweckte Interesse zu rechtfertigen und aufrecht zu erhalten. Nicht selten schwindet das Interesse bei dem potentiellem Förderer, weil der Bewerber nicht vorbereitet ist- oder nicht in der Lage ist, das Volumen zu beziffern bzw. zu begründen und ggf. auch glaubhaft zu machen. Bedeutet: Unbedingt am Ball bleiben und den zukünftigen Partner davon überzeugen, dass sein (finanzielles) Engagement, bei Ihnen, gut aufgehoben ist. Eventuelle Nachfragen zügig und im vollen Umfang beantworten oder benötigte Nachweise zügig beibringen. Im sog. Online Zeitalter ist das durchaus leistbar.



zu guter letzt ...

Vergessen Sie nicht- Sponsoren sind auch nur Menschen (oder Unternehmen), die gerne an dem gemeinsamen Erfolg teil haben möchten. Bedeutet für Sie: Habe Erfolg- und rede drüber, denn auch die Sponsoren "tun gutes- und sprechen drüber ...". Kommunikation ist das kleine 1x1 einer guten Partnerschaft. Auch dann wenn es mal nicht so läuft. Mit einer guten Kommunikation kann man mit Misserfolgen -im schlimmsten Fall: nicht erreichten Zielen-, besser umgehen, als wenn man allem und jedem hinterherlaufen muss. Ich bin sehr zuversichtlich, das viele Siegerfotos, ihren Platz bei Ihrem Sponsor finden werden. Denn ich kenne keinen der sich nicht über Erfolge/ Fotos/ ... freut.

Viel Erfolg!
(c) 2015 Clemens Heise, Stiftung klassische Dressur. Vervielfältigung auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Autors 


Die Reiterhand

Anlehnung ist die stetige, weiche und federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul, wobei das Pferd diese Verbindung sucht, und der Reiter diese gestattet. So liest man es in der Reitlehre und damit beginnen bereits die ersten Missverständnisse. 

Die Hand des Menschen ist von Natur aus sehr feinfühlig und empfindlich gegen jede Art von Reizungen oder Belastungen. Jährlich investieren viele Menschen Summen in die Kosmetikindustrie um die Hände weich, schön und geschmeidig zu halten. Das ist sicherlich für viele auch sehr reizvoll- doch entsteht derEindruck, dass die feinfühlige, geschmeidige Hand nicht immer das hält, was der Reitergedanke verspricht. In einigen Fällen fühle ich mich an Kevin Costner's Kinfofilm "der mit dem Wolf tanzt" erinnert. Die weibliche Hauptrolle wird von einem Indianermädchen gespielt, die den stolzen Namen "steht wie eine Faust" trägt. 
So sieht auch gerne mal die Eine oder Andere Reiterhand aus. Allerdings, und das muss man sich auch eingestehen wurde ähnliches in den Reitschulen der 70iger Jahre auch fleißig gelehrt. Das dies gar nicht notwendig und auch nicht gewollt ist, hat sich noch nicht bis in den letzten Reitstall durchgesetzt. Auch heute hallt es noch durch die Reithallen: "…die Hand ist zu einer Faust geschlossen…".Nun, man muss ja nicht an jedem alten Zopf festhalten. 

Haben Sie mal ihr Pferd beim grasen beobachtet? Wie geschickt kann ein Pferdemaul, die leckeren Grashalme aus einem Busch von Dornen und Diesteln herauszupfen ohne eine einzige Schramme zu bekommen? Mit welchem Feinsinn kann ein Pferd unterscheiden, ob das eines der prima Leckerlies ist, oder doch nur die fiese Wurmpaste? Und genau  in diesem Pferdemaul beginnen wir mit zuppeln, rupfen, gegen halten, oder anderem?

Wir Reiter denken um. Mehr Leichtigkeit, weniger Aufwand und mehr Freude sind die Kernfaktoren für den Spaß und den Erfolg im Reiten. Dieses Umdenken ist so wichtig geworden, das dafür bereits eigene Worte eingedeutscht wurden. Die Reiterhand steht nicht mehr wie eine Faust, sondern sie wird weich, nachgiebig und geschmeidig. Und das wird viele Pferdemäuler freuen. Beginnen wir mit einer, zunächst trivialen, Betrachtung - der Zügelführung: Es ist unergonomisch die,  1,5cm breiten, Zügel mit der ganzen Hand festhalten zu wollen. Verspannungen in der Hand und im Unterarmmuskel sind die Folge. Diese Verspannung kann sich bis in die Schultern/ den Nacken fortsetzen. Dabei genügt es völlig die Zügel zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten und die Intensität der Haltung des Pferdes anzupassen. Das sollte in vielen Fällen an Aufwand genügen und wenn nicht-  genug Anlass geben einmal ein intensives Gespräch mit dem Ausbilder zu führen und/ oder seine Technik zu überprüfen. Alle weiteren Zügelhilfen kann man, in vielen Fällen, nun getrost den Ringfingern überlassen. Der Zügel wird auf Höhe des zweiten Fingergliedes geführt und damit hat man bis zu 4-6 cm Spielraum für notwendige Zügelhilfen.  "Und wie gebe ich denn jetzt die Parade…"? ist in vielen Fällen die Frage die auf den Fuß folgt. Und hier lauert das zweite Missverständnis mit der Reiterhand. Paraden sind immer das Zusammenwirken aller Hilfen und werden nicht durch die Hand eingeleitet. Interessanterweise ist das aufrecht Stellen der Hände angenehmer wenn man zu Beginn die Hände etwas mehr nach außen kippt. Der angenehme Seiteneffekt ist: die Ellenbogen liegen besser am Körper an Unterarm und Hände werden bewusst(er) entspannt- die Hand wird weniger eingedreht. Keine Sorge, ich habe es noch nicht erlebt, das die Hände so sehr nach außen Kippen, das die Zügelhilfen in Mitleidenschaft geraten. In der Summe ist der Sitz des Reiters entspannter.

Eine Bitte zum Schluß: Versuchen Sie beim Reiten vermehrt an die nachgebende Reiterhand zu denken - das Annehmen hat noch keiner vergessen…

Sporen muss man sich verdienen?!

Der Leser mag sich fragen, ob die Interpunktion absichtlich gewählt wurde, oder nur ein orthografischer Lapsus des Autors? Die Antwort ist verblüffend einfach: es ist Absicht! Muss man sich, im Zeitalter von 24 Std. Online- Shops, Supermärkten für Reiter und €450,- Aushilfsfachkräften eines Reitsportfachgeschäftes, die Sporen wirklich noch verdienen? Kaufen, anlegen und losreiten ist viel bequemer und man erspart sich die Investitionen in Reitausbildung und Leistungsprüfungen.

Vielmehr beschäftigt doch die Frage kann man ohne Sporen überhaupt reiten? Kaum eine Dressurprüfung vergeht, in der nicht straßverzierte Sporen jeglicher Art und Form an den blank gewienerten Stiefeln blinken und funkeln und rhytmisch im Takt der Gangart den Pferdebauch piesacken. Die "alten Hasen" und Routiniers der kleinen Prüfungen sind - auch für die wenigen Laien an der Bande - an den abgescheuerten, ovalförmigen Bereichen der Pferdeflanke gut zu erkennen. Sicherlich wird dies auch weiterhin motiviert durch den heimischen Trainer der sich nicht selten zu einer klaren Unterweisung, wie beispielsweise: "nun hau' dem Bock doch mal die Zinken in die Flanke, wozu hast Du diese denn- sind doch bezahlt..." hinreißen lässt.

Aber nun wieder ernsthaft und ehrlich: braucht' man Sporen überhaupt und wenn ja - wozu und welche und wie verdient man sich diese? Sporen gibt es schon eine ganze Weile, was viele Kupferstiche der, gebetsmühlenartig zitierten "alten Meister" belegen. Wir können also zunächst davon ausgehen, dass Sporen eine sinnbringende Erfindung sind. 

Wo helfen mir Sporen nicht? Bei bspw.
  • demotivierten oder triebigen Pferden
  • bei verrittenen oder unwilligen Pferden
  • als vorwärtsreibende Hilfe


Geht Pferd nicht vorwärts, bringen Sporen nur eine mittelfristige Besserung deren Wirkung bei Gewöhnung nachlässt.

Und wie werden Sporen sinnvoll eingesetzt?

Diese Frage beantwortet sich, wenn man sich die Wirkung des Sporen betrachtet. Sporen sind Präzisionsgeräte zur gezielten punktuellen Hilfengebung. Dies setzt einen ruhigen und am Pferdekörper anliegenden Unterschenkrel voraus. Statt "flächig" mit dem Schenkel einzuwirken, kann der erfahrene Reiter auf den Punkt eine Schenkelhilfe einsetzen. Das bewirkt eine Kontraktion der Bauchmuskelatur was zum aufwölben der Rückenmuskelatur führt. Das wiederum ist, neben vielen anderen Grundbedngungen, vorteilhaft für die dressurmässige Grundausbildung des Pferdes. Aber eben auch nur dann, wenn alle anderen Rahmenparameter der Reitpferdeausbildung erfüllt sind (vergl. a. Skala der Ausbildung). Sporen werden in der Bewegung eingesetzt - nicht im Halten - und bewirken beim gleichseitigen Hinterbein (= re. Sporen - re. Hinterbein, li. Sporen ...) die Fähigkeit das jeweilige Hinterbein (ver)mehr(t) untertreten zu lassen. 
In der Summe: alle notwendigen Ausbildungsziele erreicht- die Hilfengebung richtig eingesetzt, bewirkt es eine aktive(re) Hinterhand und damit genau das, was wir uns von unserem und anderen  Pferden wünschen. Oder etwas einfacher: wir machen uns einen Reflex des Pferdes zu nutzen. Der Nachteil, wenn man allzu sorglos damit umgeht ist - sie ermüden wenn sie ständig gereizt werden.

Daraus erklärt sich dann auch, dass ein Sporen ein Pferd nicht "schneller" macht. Im Idealfall entfaltet sich mehr "Schwung" (i.S.v. Punkt vier Skala der Ausbildung) was das Pferd fleißiger macht und damit optisch schneller wirken lässt. Der fortwährende,im Takt des Pferde, pisackende Sporen bewirkt nur eines: ein Abstumpfen gegen die reiterlichen Hilfen.

Rädchensporen sind etwas für Tierquäler?!

Große zackige, bei jedem Schritt klirrende Rädchensporen, gehören zu jedem Cowboy wie der Hut, ein Halstuch und der Geschmack von Freiheit& Abenteuer. Aber herumlaufen oder herumstehen mit Sporen ist genauso verpönt die das Handygequassel auf dem Pferd. Mehr noch, wer mit "Sporen am Hacken" zur Longierprüfung erscheint, kann gleich wieder gehen. Zu gefährlich ist das herumlaufen in Kreisbahnen mit den "Piekern am Schuh". Also wirklich "cool" sind nur die, die ihr Pferd unter dem Sattel "glänzen" lassen [Anmerk.: wir sind ja auch in der Reitbahn - und nicht im Saloon am Klondyke.]. Dennoch haben Rädchensporen ein schlechtes Image. Etwas differenzierter betrachtet können Rädchensporen durchaus die bessere Wahl sein, als Dornsporen, denn sie werden nicht in den Pferdebauch  „gespiekt“, sondern mit einem minimalen Hochziehen des Beines darübergerollt. Zu beachten wäre: die Rädchen soll groß und leichtgängig sein, die Zacken stumpf. Je größer und stumpfer die Zacken, desto wüster sehen sie aus und desto harmloser sind sie. Schweiß, Talg und Haare verkleben das Spiel der Rädchen und verhindern somit das Rollen, damit könnten sie dann tatsächlich zu Marterwerkzeugen werden. Dornporen können bei  entsprechend unsensiblem Einsatz zu Blutergüssen und Prellungen unter der Pferdehaut führen. Fazit: Sporen an sich sind weder gut noch schlecht – gut oder schlecht ist immer nur ihr Einsatz und derjenige, der sie am Bein trägt.

In diesem Sinne, etwas nachdenklich und wie so oft immer etwas überspitzt und karikatiert!

Klassisch- Barock- Western, oder was ?

Ich reite doch ein Pferd und keine Reitweise!

Diesen Satz habe ich irgenwo einmal gelesen und möchte den gern übernehmen, denn er schlägt Brücken zu anderen Reitweisen und führt damit zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und vielleicht auch zu mehr Toleranz untereinander.  Es wäre schön wenn sich die einzelnen Interessen zusammenschließen und von einander lernen. 

Überlegungen zum Dressurreiten

Der Reitsport im allgemeinen und die Dressur im speziellen, entwickelt sich in eine Richtung, die viele engagierte Reiter mit Skepsis betrachten. Selbst eine einfache Frage „wo kann ich reiten lernen?“ – wird heutzutage mit der Aussage „kommt drauf an...“ beantwortet. Für Interessierte und Wiedereinsteiger sicherlich keine gute Basis zu einer soliden Reitausbildung zu kommen. Viele neue Reitstile und Ideologien haben die Themen rund um Freund Pferd bereichert. Da ist es selbst für Insider schwer den Überblick zu behalten. Reite ich nun klassisch oder barock? Bin ich Freizeitreiter- oder Turnierreiter- auch dann, wenn ich an Turnieren in meiner Freizeit teilnehme? Wenn ich ein spanisches Pferd reite, reite ich dann automatisch auch iberisch? Sind die Barock- oder Westernreiter wirklich die besseren Horse(wo)men? Diese und eine Vielzahl anderer kurioser Fragen tun sich auf, wenn man durch die recht bunte Landschaft der Reiterei blickt. Die einschlägige Fachpresse ist auch nicht besonders bemüht, dem interessierten Neuling, den Einstieg zu erleichtern. Besonders kurios wird es, wenn man die zahlreichen Internetforen um Rat fragt. Da entfachen sich ganze Grabenkämpfe um die bessere und pferdegerechtere Reitweise. Hängt denn die Art zu reiten von der Garderobe ab? Bin ich ein klassischer Reiter, weil ich Frack und Zylinder trage? Bin ich ein Barockreiter, weil ich schillernde Kostüme und einen Dreispitz trage? Genügt ein spanisches Pferd und ein Vaquero- Sattel um iberisch zu reiten? Auf den folgenden Seiten möchte ich Ihnen etwas Hilfestellung geben, die verschiedenen Reitstile und Ideologien besser zu verstehen und die wesentlichen Merkmale besser zu unterscheiden. Doch bevor wir uns um die verschiedenen Reitstile bemühen, gestatten Sie mir noch einen Hinweis zur Kleidung: Genauso wenig wie ein Turnierreiter täglich im dunklen Jackett und heller Hose reitet- genauso wenig werden die anderen Reitweisen täglich in ihrer Festkleidung umherlaufen. Die Kleidungsweise ist eine Frage des persönlichen Geschmackes- und weniger eine Frage des Reitstiles. Tragen Sie doch einfach das, was für Sie am angenehmsten ist. 

Die klassische Dressur

Um wirklich über klassische Dressur sprechen zu können, bedarf es zunächst einmal einer genauen Klärung des Begriffes klassisch. Der Begriff klassisch ist ein inflationäres  Wort in der Dressurreiterei. Nahezu jeder Reiter und Ausbilder benutzt es und mindestens genausoviele Interpretationen dazu gibt es. Nach intensivem Studium verschiedener Lektüren von Pluvinel (1555- 1620) Guérinière (1687-1751), über Seeger (1794-1865), Steinbrecht (1808-1885) bis hin zu Podhajski (1898- 1973) ist wohl nur eine Definition mit folgenden Inhalten wirklich zutreffend: Dressur soll dazu beitragen, ein Pferd gesund zu erhalten. Physisch und psychisch. Und das aus dem einzigen Grund heraus, ihm ein langes Leben zu ermöglichen. Am Ende eines langen Ausbildungsweges soll das Pferd nicht verbraucht und kaputt, sondern in der Blüte seiner Kraft und seines Lebens sein. (F.R. Guérinière)

Wenn man nun klassisch reiten unter diesem Aspekt betrachtet, ist es leicht zu akzeptieren, das die Dressur für die Gymnastizierung des Pferdes da ist und nicht das Pferd für die Dressur. Die Wege zu einer zweckmäßigen Gymnastizierung des Pferdes wurden von vielen Reitmeistern der Renaissance und Neuzeit aufgeschrieben die bis heute ihre Gültigkeit haben. Vieles davon steht in neueren Auflagen zum Nachlesen bereit. Oberstes Gebot für jeden Reiter und Ausbilder ist es Exterieur (Körperbau) und Interieur (Charakter) unbedingt zu beachten, denn diese sind naturgegeben und schwerlich zu ändern. Die nächste logische Frage die sich meistens stellt ist: Kann ich mit der klassischen Dressur, erfolgreich auf Turnieren sein? Die Antwort ist schlicht „Ja!“. Nur sollte man sich bei diesem Gedanken die Frage stellen, ob die Teilnahme an Fohlenschauen oder sog. Gewöhnungsprüfungen wirklich sinnvoll ist? Nicht selten werden hier talentierte Pferde mit frühen Prüfungen überfordert oder gar verängstigt. Die Teilnahme an einer Prüfungen sollte i.d.R. den Abschluss eines Ausbildungsabschnittes bilden und nicht den Beginn. Wenn Sie, im Laufe der Ausbildung, die Akzeptanz und das Vertrauen ihres Pferdes für sich gewonnen haben, wird es Sie auf einem Turnier sicher nicht enttäuschen. Ergo: klassisch reiten kann also jeder, der sich den vorgenannten Idealen verpflichtet fühlt und auch danach handelt. Ein Reiter agiert klassisch, wenn er effektiv und gezielt, aber dabei maßvoll auf das Pferd mit seinem Sitz einwirkt. Darüber hinaus zählen zu den klassischen Grundsätzen die korrekte Dosierung der Hilfen: d.h. das Nachlassen der Hilfen und das Nachgeben der Hand, Lob geht vor Strafe. Die Voraussetzung dafür ist ein einfühlsamer Reiter, der sich vor allem durch Selbstdisziplin und Bescheidenheit auszeichnet.

Barockreiten


Als Barockreiter bezeichnet man alle die Reiter, die sich den barocken Grundsätzen der Reiterei verpflichtet fühlen. Wenn man so möchte ist Guérinière der viel zitierte hohe Priester der Barockreiter. Iberische Pferde, aber auch Friesen und Knabstrupper, sind vielfach die bevorzugte Reitpferderasse. Allerdings ist die Bezeichnung „Barockreiten“ nicht definiert oder gar fundamentiert und man könnte es auch als temporäre Modeerscheinung bezeichnen, denn die Unterschiede zur klassischen Reiterei sind nicht relevant. Mit Barockreiterei kann man zweierlei meinen: Gemeinhin nennt man "Barockreiten", wenn so genannte Barockpferde nach modernen Sportkriterien für Dressurturniere geschult werden. "Barock" sind in diesem Fall die Körperformen und die Geschichte der Pferderasse, manchmal die zusätzlich gezeigten Lektionen (Schulen über der Erde) und selten Teile der Kostümierung der Reiter. Besser sollte man fragen: Barockreiten - gibt es das überhaupt? Denn hier liegt das eigentlich Problem. Barock ist zunächst ein Epochenbegriff für das 17. und beginnende 18. Jahrhundert. Selbstverständlich wurde im Barock auch geritten, zumeist auf iberischen Pferden, denen schwierige Lektionen wie Piaffe und Passage oftmals leichter fielen als unseren modernen, eher im Vollbluttyp stehenden Rechteckpferden. 

Was also ist so barock am Barock? Zunächst einmal die barocken Pferde. Dabei kommt es weniger auf die Rasse an als auf Physis und Psyche.Ein ideales Barockpferd sollte eher im Quadrattyp stehen als im Rechteck, anders als unsere modernen Sportpferde. Das deutsche Warmblut und die ihm artverwandten Pferderassen, die derzeit weltweit den Turniersport bestimmen, entstammen relativ jungen Zuchtlinien und sind letztlich Quer- und Weiterzüchtungen aus den Kavallerie- und/oder Karossierpferden des 19. Jahrhunderts. Was ist denn die Anforderungen an ein Barockpferd? Auch das Barockpferd war ein Kriegsgerät, nur die Kriege waren anders als heute. Kriege ohne Einsatz nennenswerter Artillerie, Kriege, die mit Lanze, Schwert, Axt und Pfeil und Bogen geführt wurden. Zumeist Nahkämpfe mit Nahkampfwaffen. Im Nahkampf  brauchte man keine Beschleunigung und keinen Raumgriff, sondern im Gegenteil: Wendigkeit auf kleinstem Raum, Pferde, die man sprichwörtlich auf dem Hacken drehen konnte(=heute Pirouette), Pferde, die auf kleinste Hilfen hin flinke Richtungs- und Tempowechsel schafften, Pferde, die auf allen "Händen" gleichermaßen agil waren, die vorne und hinten (je nach Bedarf) steigen und auskeilen konnten, um sich im dicksten Getümmel auch schon mal Raum zu verschaffen. Kurzum also Pferde, die leicht in der Hand sind und nur mit Gewichtshilfen gelenkt werden. 
Aber was ist jetzt mit barock Reiten? Reiten war bis ins Barock hinein mehr als nur eine Form der Fortbewegung oder etwa ein Sport. Reiten war Ausdruck von Adel und Wohlstand. Nicht umsonst haben Worte wie Ritterlichkeit oder Kavalier ihre Wurzeln in dem schlichten Wort Reiter= Ritter oder frz. Chevalier und wohl daraus abgeleitet: Kavalier. Der Sitz des Reiters – im Unterschied zu heute: Der Sitz war tief mit langem Bein, das leger am Pferd herabhing, wobei die Waden den Pferdekörper eher nicht berührten; das fortwährende Anticken des Pferdes mit dem Bein (heute fälschlicherweise als "Treiben" bezeichnet), war verpöhnt und bei gut ausgebildeten Pferden auch unnötig. Geritten wird zumeist einhändig auf blanker Kandare oder auch mit Unterlegtrense, wobei die Trensenzügel dann demonstrativ locker durchhingen. In der rechten Hand hielt der Reiter eine Weidenrute, den Vorläufer unserer Gerte, allerdings nicht nach unten am Pferdeleib, sondern in die Luft gestreckt, denn sie kommt nur  selten zur Anwendung. 
Die Unterschiede in der Ausbildung des Pferdes: Die Ausbildungsstufen können von dem heute bekannten abweichen: Die barocken Reitmeister förderten zuerst Schritt und Trab, daraus dann die Seitengänge, wobei das barocke Schulter herein anders als das moderne auch die Hinterhand übertreten lässt um eine sorgfältigere Biegung des Pferdes zu erreichen. Als nächste Lektion stand schon die Piaffe auf dem Ausbildungsplan, die in der heutigen Dressur mit der Passage den Abschluss der Ausbildung bildet. In der heutigen Reitpferde Ausbildung wird den Gangverstärkungen und den Galoppwechseln mehr, den Seitengängen und Kunstgangarten (Piaffe, Passage) wenig, späte oder gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. 
In der heutigen Dressur haben wir nahezu den Sinn und Zweck der dressurmäßigen Übungen aus den Augen verloren und Piaffen, Passagen, Galoppwechsel, Traversalen, Volten zum Selbstzweck erhoben. Dabei war die Dressur und somit auch die sog. "hohe Schule" zu nichts weiterem als zur Gymnastizierung der Pferde gedacht, ein Trainingsprogramm, das aus dem Pferd einen Hochleistungsatlethen macht oder etwas genauer: ein Pferd, das am ganzen Körper so locker, gelöst und muskulös durchtrainiert ist, um seinen eigentlichen Aufgaben, mit Leichtigkeit und ohne körperlichen oder seelischen Schaden,  wahrnehmen kann. Die Dressur war nie Selbstzweck, sondern stets nur Trainingsmethode - anders als heute (und vielleicht ist das ja auch das Problem). Wo Hilfszügel vielerorts die Grundschule der Reiterhand ersetzen. Dann ist "Barock reiten" also eine echte Alternative für Pferde und Reiter? Das ist nicht so einfach zu sagen: Damals gab ziemlich fiese Gebisse und Kandaren, im Vergleich zu heute sehr schlechte Sättel, reichlich schlechte Ausbilder und Reiter und folglich auch viele schlecht gerittene Pferde - also wie heute auch. Und dennoch: bei den guten Reitern und Pferden war die Harmonie eine andere, denn Reiten war Ausdruckeiner Lebenseinstellung und edlen Gesinnung, Pferd und Reiter sollten ihren Adel durch Ausdruck und Harmonie der Bewegungen zeigen (oder in der Schlacht durch perfektes Zusammenspiel brillieren). Nicht selten trifft man hier viele Reiter, die sich mit der modernen, leistungs- und kraftgeprägten Sportreiterei nicht identifizieren können und nach Alternativen Ausschau halten. Viele haben in der Brockreiterei das gefunden, was sie vorher vermisst haben: Reiten in Harmonie mit dem Pferd bis hin zu schwierigsten Aufgaben. Hier wurde die klassische Reitlehre wieder entdeckt und neu belebt.  Die Reiter bemühen sich die Lehren von Guérinière bis Steinbrecht umzusetzen und praktizieren auch die klassische Bodenarbeit. Sehr oft werden die Barockpferderassen von diesen Reitern bevorzugt aber auch andere. Die Entscheidung, ob man mit einem Warmblut auch barock reiten kann- überlasse ich jedem selbst. Ob man sich nun schlussendlich als Barock- oderklassisch Reiter bezeichnet ist nun doch nahezu egal. Es kommt auf das Gedankengut und den Umgang mit dem Pferd an. 

Iberisch Reiten

Auch die iberische Reitweise ist bei uns oft anzutreffen. Zumindest das, was dem Laien als spanisch verkauft wird. Iberische Pferde (PRE, Andalusier, Lusitano) gehören fast schon zum Alltag in vielen Pensionsställen. Um der iberischen Reiterei zu genügen, bedarf es allerdings mehr, als das moderne Dressurreiten auf einem spanischen oder portugiesischem Pferd fortzusetzen. Die iberische Reiterei unterscheidet zwischen der Doma Vaquera, so wird die Arbeitsreitweise der berittenen Hirten bezeichnet, die bereits im 17. Jahrhundert in Andalusien erwähnt wurde. Hierbei werden die Rinderherden bewacht oder getrieben, einzelne Tiere aussortiert oder die Kampfbereitschaft der jungen Stiere getestet. Die Doma Classica orientiert sich an den Grundsätzen der klassischen Dressur und daher sind Sitz und Einwirkung sehr ähnlich. Als alta Escuela bezeichnet man in der iberischen Reiterei  die hohe Schule der Dressur mit Schulsprüngen wie Levade, Courbette und Kapriole .

Turnierreiter

Genau genommen ist Turnier reiten keine Reitweise, eher eine, überwiegend am Wochenende stattfindende, Aktivität. Kurzum: für viele von uns ein Freizeitvergnügen. Als Turnierreiter bezeichnen sich im allgemeinen die Reiter, die am Wochenende gerne an Prüfungen auf Pferdesportveranstaltungen teilnehmen.  Wie in anderen Reitweisen auch gibt es hier sehr ehrgeizige Reiter und auch solche bei denen der olympische Gedanke zählt. Die Teilnahme an Turnieren erfordert prinzipiell keine besondere Qualifikation. Erst  weiterführende und höhere Prüfungen können das erforderlich machen. Vom reiterlichem Standpunkt aus gesehen, reitet der Turnierreiter nicht anders als jeder andere auch. 

Freizeitreiter

Auch dies ist keine definierte Reitweise. Mal davon abgesehen, das wohl die meisten Reiter in ihrer freien Zeit reiten und damit, im wahrsten Sinne Freizeitreiter sind. Üblichweise bezeichnen sich alle die Reiter als Freizeitreiter die nur ein geringes Interesse an der Teilnahme an Reitsportveranstaltungen haben und mit ihrem Pferd in Harmonie Dressur oder Geländereiten machen möchten. Die Rassevielfalt ist bei Freizeitreitern sehr groß. Ohne ersichtlichen Grund bezeichnen sich viele Reiter als nur Freizeitreiter. Diese Bescheidenheit und Zurücksetzung steht vielen Reitern nicht, denn die Ansprüche an das eigene Können, die Reitausbildung oder das Vermögen der Pferde ist sehr oft höher als bei vielen anderen Sparten der Reiterei. 

Und wo ist jetzt der Unterschied?

Vom reiterlichen Standpunkt aus  betrachtet liegen die Reitweisen gar nicht soweit auseinander. Die Unterschiede in der reiterlichen Einwirkung sind nur wenig zu erkennen und sind mitunter identisch. Kurzum: Ein gut ausgebildeter Reiter sollte in der Lage sein ein korrekt ausgebildetes Pferd, unabhängig der Herkunft oder Reitweise, reiten zu können. Es ist von Vorteil, das man die Ausbildung des Pferdes nicht an irgendeiner Ideologie oder einem möglichen kommerziellen Erfolg festmacht, sondern sich für eine, dem In- und Exterieur des Pferdes, angepassten Gymnastizierung entscheidet. Während das deutsche Warmblut eher vom rechteckigen Typ mit voluminösem Gang und Raumgriff ist, ist das iberische Pferd eher quadratisch mit weniger Raumgriff und vermehrter Knieaktion. Ein Pferd mit einem langen Rücken benötigt eine andere Form der Gymastizierung als eines mit kurzem Rücken. Dennoch bedürfen beide Typen einer effektiven Kräftigung der Rückenmuskulatur damit das Pferd den Reiter lange und unbeschadet tragen kann. Das sind für die Dressurreiterei wichtige Faktoren, die es für eine zweckmäßige Gymastizierung zu berücksichtigen gilt. Ganz sicher eigenen sich beide Rassen für einen eleganten Mitteltrab, nur wird der Weg dahin sicherlich unterschiedlich sein. 
Kurioses - Interessanterweise gewinnt der Begriff Légèreté (frz. Leichtigkeit) in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Einige wenige schaffen es sogar ihr Pferd unter dem Reiter, nur mit Gewichts- und Schenkelhilfe, am losen Zügel zu piaffieren. Diese, extrem schwere Übung, auf ein Minumum an Hilfen zu reduzieren, erfordert ein hohes reiterliches Können. Was für den einen die Königsdisziplin der Leichtigkeit ist, ist für andere eine verlachte  Lektion der Zirkusreiterei. Einige Lektionen, die heute den schwersten Klassen der Dressur zugeordnet werden, wurden vor vielen Jahren noch nicht als Dressurlektion anerkannt, weil sie nicht der Natur abgeguckt waren. So ist bspw. die Lektion fliegende Wechsel a´tempi wohl der Entwicklung von Baucher zuzuordnen. Übrigens eine Lektion die heute nur im Grand Prix verlangt wird. Es ist bekannt das Baucher und andere unser viel zitierten Reitmeister der Vergangenheit ihren Unterhalt mit der Ausbildung von Zirkuspferden verdient haben. 




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Sonntag, 10. Januar 2016

Reiten im Damensattel, ein Kulturgut

Aus der Gegenwart nahezu völlig verdrängt, haben sich die Stiftung klassische Dressur und die  Reitgemeinschaft Felix Bürkner e.V. den Erhalt dieses Reitstiles zum Ziel gemacht.  Interessierten Reiterinnen bieten wir Ausbildungen an. 

Anne Heise, Feine Deern (Han.)


Es beginnt im Mittelalter (ca. 500-1500)

Zum Transport, auch heute noch in den südlichen Ländern auf Eseln, läßt sich die Landbevölkerung seitwärts tragen. Es werden nur Tätigkeiten für den Richtungswechsel bzw. für das Antreiben vorgenommen. Wenn auch nicht in der heutigen Form, so gibt es die Damensättel doch schon lange. Im 12. Jahrhundert kann man praktisch nur vom Sattelkissen sprechen. Während der Kavalier die Zügel führte, saß die Dame seitlich auf dem Pferd und hatte die Füße auf einer kleinen Plattform abgestützt. Die Ritterschaft schuf sich ein Ideal - die Frau in der Rolle als passives, hilfloses Wesen, das man beschützen und erobern muss. Dieser Trend verstärkte sich, als der Ritter auf dem Schlachtfeld seine Bedeutung verlor. So wurden Turniere veranstaltet. Der Mann konnte seine Ritterlichkeit bei Hofe beweisen. Aber was machte man bei Jagden, die Zuschauerinnen mussten hin transportiert werden. Die Damen entwickelten auch einen Jagdeifer. So waren es die Jagdreiterinnen, die über die Jahrhunderte zur Weiterentwicklung beitrugen. Durch die Drehung des Oberkörpers nach vorne, wurde es den Damen möglich, das Pferd neben dem Manne ebenbürtig zu führen. Anna von Böhmen soll um 1382 die erste gewesen sein, nur den linken Fuß auf die Planchette zu setzen um den Oberkörper zu drehen. Aber dieser Sitz war weit davon entfernt, sicher zu sein. Daher wurde am Sattel vorne ein Sattelhorn angebracht. 

Anne Heise, Feine Deern (Han.)

Renaissance (1490-1590) 

In Frankreich wurde um 1580 zur Zeit - eine enthusiastische Reiterin, das zweite Horn eingeführt. Es befand sich wie das erste Horn oben auf dem Sattel. Katharina von Medici legte ihr rechtes Bein über den Knauf an der Seitenlehne, der zum Anhalten diente und hatte einen sichereren Sitz als bisher üblich. Sie revolutionierte den Damensattel. Das Reiten im Damensattel wurde zum Freizeitvergnügen der Damen der Oberschicht. Francois de Garsault (1770) und Federigo Mazzuchelli (1803) schrieben die ersten Bücher über das Reiten im Seitsitz. Über zwei Jahrhunderte blieb der Damensattel unverändert. Rittmeister Charles Pellier wird als Erfinder des schraubbaren Horns (1830) geführt. Das untere Horn legt sich über den linken Oberschenkel und sorgt für einen festen Sitz in allen Situationen. Ab diesem Zeitpunkt ritten die Damen der Oberklasse ausschließlich im Damensattel. Theoretisch konnten die Frauen auf diesen neuen Sätteln mit den drei Hörnern auch galoppieren und springen, allerdings geziemte es sich wohl kaum für eine adlige Dame, wie eine Furie im Gelände herumzuspringen.

Die Gründerzeit (1850-1920)


Erst die als begeisterte Amazone bekannte Kaiserin Elisabeth v. Österreich-Ungarn (1837-1898) machte das Jagdreiten auch für Frauen populär. Elisabeth war von Jugend an eine ausgezeichnete und waghalsige Reiterin, die sämtliche Disziplinen vorbildlich im Damensattel beherrschte. In Wien unternahm sie regelmäßig Dressurübungen in der Hofreitschule, in Ungarn folgten ausgedehnte schnelle Geländeritte und seit 1876 bereiste sie mehrmals England mit umfangreichem Gefolge und einer Auswahl ihrer besten Jagdpferde, um in Gesellschaft des damals berühmten Parforcereiters Bay Middleton an den englischen Fuchsjagden teilzunehmen. Viele Frauen taten es ihr nach, wobei sich herausstellte, dass auch die neuen Sättel nicht ganz gefahrlos waren. Das zweite obere Horn war nutzlos und wurde entfernt. Durch den Balanceriemen, dieser verläuft bei den modernen Damensättel von der vorderen linken Sattelseite aus nach hinten oder ist am Bauchgurt angenäht, und durch die sogenannten Steigbügel mit Sicherheitsschloss wurden die Damensättel sicher. 

Mitte des 19. Jahrhunderts erwachte das Volk und kämpfte für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, d. h. die Bürgerlichen kamen zu Wohlstand und konnten sich Freizeitpferde halten. Es entstanden Reitschulen. Man promenierte, ritt bei Hubertusjagden mit, hielt in Reitschulen Reitvorführungen ab = Vorreiter der heutigen Turnierreiterei. Aber ab diesem Zeitpunkt drängten immer mehr Frauen zum Herrensattel, um ihren Kavalieren nicht nachzustehen. Der Reitsport ist heute einer der wenigen Sportarten, in denen Damen und Herren sich gleichberechtigt messen können. In der heutigen Zeit wird in England sehr viel im Damensattel geritten - gefördert durch Königin Elisabeth II.

Welche reitende Frau bzw. welches junge Mädchen träumt nicht irgendwann einmal davon im Damensattel zu reiten? 

Anne Heise, Feine Deern (Han.)
Hat „Frau“ einmal den Entschluss gefasst, tauchen aber auch schon die ersten Fragen und Probleme auf. Wo bekomme ich einen Damensattel her? Welche Voraussetzungen müssen bei Pferd und Reiterin vorliegen? Wer kann mich im Damensattelreiten unterrichten? 

Jeder der sich mal ernsthaft darum bemüht hat einen Damensattel zu erwerben, wird schnell festgestellt haben, dass diese rar und vor allen Dingen sehr teuer sind. Aufgrund der Tatsache, dass es nur sehr wenige Damensattelreiterinnen gibt, lohnt es sich für die gängigen Sattlereien nicht, erschwingliche Damensättel in Serie zu produzieren. Da die Blütezeit der Damensattelreiterei um die Jahrhundertwende bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges war, sind die guten Damensättel aus dieser Zeit inzwischen echte Antiquitäten.
Bevor man eine Investition für einen solchen Damensattel in Höhe von ca. €3.000 bis €4.500,00 tätigt, möchte man doch vielleicht erst einmal wissen, ob Pferd und Reiterin überhaupt für die Damensattelreiterei geeignet sind. Grundsätzlich kann jedes Pferd/Pony, egal welcher Rasse und Geschlecht im Damensattel geritten werden. Da ein Damensattel aber etwas weiter hinten auf dem Pferd liegt (schließlich muss ja die volle Länge des rechten Oberschenkels auf der Sitzfläche Platz finden), sollte es sich nicht um ein extrem kurzes  Pferd/Pony handeln, da ansonsten die Gefahr besteht, dass man auf der empfindlichen Lendenpartie des Pferdes sitzt. Auch sollte das Pferd/Pony eine bereits gut ausgebildete Muskulatur haben und mindestens bis zur Klasse L (angehende Versammlung) ausgebildet sein. Liegt der Ausbildungsstand deutlich darunter, wird es für die Reiterin sehr schwer – wenn  nicht sogar unmöglich werden, das Reiten im Damensattel zu erlernen. Da der rechte Schenkel der Reiterin lediglich durch den Reitstock oder Gerte ersetzt wird - diese wird genauso eingesetzt wie die normale Schenkelhilfe -  sollte das Pferd im „Herrensattel“ gut auf diese Schenkelhilfen reagieren. Auch sollte es sich um ein artiges aber trotzdem gehfreudiges Pferd handeln – schließlich scheidet die beiderseitige energisch vorwärtstreibende Schenkelhilfe per se aus. Außerdem gibt es wohl kein unschöneres Bild als eine Damensattelreiterin, die sich verzweifelt bemüht ihr Pferd vorwärts zu bekommen, was aufgrund des heftig treibenden linken Schenkels häufig nur zu einem schief daher laufenden Pferd führt..Auch die Damensattelreiterin sollte bereits über eine gewisse dressurmäßige Grundausbildung verfügen und mit der klassischen Hilfengebung vertraut sein. Auch wenn der Vergleich vielleicht etwas hinkt – aber ein Fahrlehrer wird sich sehr schwer damit tun seinem Fahrschüler die Bedienung eines Formel-1-Wagens beizubringen, wenn dieser noch nicht Autofahren kann.
Anne Heise, Feine Deern (Han.)

Einen Ausbilder für das Reiten im Damensattel zu finden ist mindestens genauso schwierig wie einen passenden Damensattel. Bei fast allen der vorgenannten Problemen kann die Stiftung Klassische Dressur in Soltau in Zusammenarbeit mit der Reitgemeinschaft Felix Bürkner e.V.  behilflich sein.
Wer dies gerne mit seinem eigenen Pferd/Pony gemeinsam erlernen möchte, aber noch keinen Damensattel besitzt, hat die Möglichkeit für die Unterrichtsstunden einen Damensattel auszuleihen – natürlich vorausgesetzt er passt Pferd und Reiterin.
Für die ganz zaghaften Damen besteht dann noch die Möglichkeit sich zunächst theoretisch mit dem Thema auseinander zu setzen – in Kombination mit einer praktischen Demonstration. 
Zu guter Letzt soll natürlich auch noch die Kleiderfrage angesprochen werden. Ohne Frage gehört zum Reiten im Damensattel auch ein entsprechendes stilechtes Outfit. Dies muss aber keinesfalls von Anfang an vorhanden sein. Zum Erlernen und insbesondere zum Ausprobieren reicht eine ganz normale Reitbekleidung vollkommen aus – zumal man es als Ausbilder mit den Sitzkorrekturen auch etwas leichter hat, wenn nicht die halbe Dame unter einem voluminösen Kleid verschwindet.

(c) Stiftung klassische Dressur, Verfielfältigung auch auszugsweise nur mit Genehmigung der Stiftung klassische Dressur, Text: Clemens Heise, Stiftung klassische Dressur, Für die Bereitstellung der Fotos bedanken wir uns bei Frau Tina Pantel (PSV Hannover e.V.) und Frau Renate Bismayer.